Lüderitz, Namibia, 03.02.2020

In Lüderitz mussten wir morgens um 7.00 Uhr schnell frühstücken und um 7.30 Uhr wieder zum Face Check mit Passkontrolle. Wir reisten ja von Südafrika ?? kommend in Namibia ?? ein. Ging aber schnell und dann gingen wir um 8.00 Uhr von Bord. Ich hatte von zu Hause bei Heinz Manns (Namib Offroad Excursion) die Buchtenfahrt gebucht. Man kann bei ihm aber auch noch andere Touren buchen. Z.b Geisterstadt oder Elisabeth Bucht. Da unsere Liegezeit nur bis 15.00 dauerte, war unser Ausflug genau richtig. Wir waren dieses Mal 8 Personen. Ein Ehepaar kam allerdings 40 Minuten zu spät. Haben sich zu spät zum Face Check angestellt. Wenn man einen privaten Ausflug hat, muss man zusehen, dass man als erstes durchkommt, bevor die AIDA Ausflüge dran sind. Und das haben die beiden verpennt. Unser Guide Helmut (Cousin von Heinz) sagte er wartet bis 8.30 Uhr. Aber ist dann doch noch nicht losgefahren. Da hatten die zwei Glück, dass wir um 8.40 Uhr noch da waren. Sowas ist immer doof. Aber dann ging es endlich los und wir sahen zuerst in einem See gleich hinter Lüderitz Flamingos.

So sehen die Straßen hinter Lüderitz aus

Unterwegs sahen wir Springböcke

Das war unser Fahrzeug

Zuerst sind wir zur Radford Bucht gefahren. Der erste Europäer der nach Lüderitz 1839 kam, hieß so.

Wie man erkennen kann, keine Bucht zum Baden. Sehr steinig und eine gefährliche Brandung.

Dann ging es weiter vorbei am sehr großen Diamanten Sperrgebiet, das 1908 eingezäunt wurde von dem deutschen Staatssekretär Dernburg. Entdeckt wurden die Diamanten nur durch Zufall, als mit dem Bau der Schmalspurbahn begonnen wurde. Der Bremer Kaufmann Adolf Lüderitz kam 1882 hierher, um eine deutsche Kolonie zu gründen. Er hoffte Bodenschätze zu finden. Aber er starb schon 1886 und hatte bis dahin nichts gefunden. Das Land was er erworben hatte, musste er schon vorher verkaufen an die Deutsche Kolonial Gesellschaft für Südafrika, weil er keine Bodenschätze gefunden hatte und er musste das Wasser aufwändig mit Schiffen von Kapstadt bringen lassen. Nach seinem Tod verlieh man der Bucht den Namen Lüderitz. Der Aufschwung kam dann erst 1908 als die Diamanten entdeckt wurden. Bis 1914 war das die Blütezeit und man baute die Diamanten Siedlung Kolmannskuppe. Nach dem Ausbruch des ersten Weltkriegs 1914 wurde Lüderitz kampflos von südafrikanischen Truppen besetzt. Nach 1920 war es schon wieder vorbei mit den Diamantenabbau und die reiche Stadt Kolmannskuppe wurde zur Geisterstadt. Man kann sie heute noch besichtigen. Lüderitz überlebte dank der Fischfang Industrie und den Touristen. Heute leben ca. 20.000 Einwohner in Lüderitz. Davon nur noch 250 Weiße. Helmut und Heinz Manns erzählten uns, das sie die 5. Generation sind, die hier leben. Der erste aus der Familie kam aus Deutschland und machte in Lüderitz ein Geschäft auf. Und das funktioniert ja immer noch.

Außer vom Fischfang und Tourismus, gibt es noch die Austerzucht und es werden auch wieder Diamanten gesucht. Jetzt mit Schiffen. Die edlen Steine werden auf dem Meeresboden gesucht. Das Schiff saugt alles auf wie ein Staubsauger und dann wird gesiebt. Das kann nicht gut sein, für die Meeresbewohner. Diese Art der Diamanten Gewinnung ist weltweit einzigartig. Die letzte Mine wurde 2018 geschlossen und soll aber von Chinesen demnächst wieder geöffnet werden. Das Schiff ist auf den Fotos gut zu erkennen.

Wir waren am kleinen Bogenfels. Der große ist 100 km entfernt. Das war zu weit. Am kleinen Bogenfels haben sich die Leute von Lüderitz einen Grillplatz gebaut und wie man sieht auch in Deutsch beschriftet. Helmut hat an der Stelle Spuren von der braunen Hyäne und vom Schakal gefunden. Aber die haben sich versteckt. Wir haben die nicht gesehen. Der Schakal tötet die Robben Babys. Das regelt die Natur so, denn die Robben werden jedes Jahr mehr und fressen die Fische weg. Dann ist nicht genug Fisch da und Helmut sagt, die Fischer fangen weniger und die Fische werden kleiner. Haben gar keine Chance mehr groß zu werden. Außerdem kommen die Delphine und Wale nicht mehr, wenn es nicht genug gibt. Die Wale kommen meistens im November und bringen hier ihre Jungen zur Welt. Eigentlich müssten sie um diese Zeit noch da sein. Wir haben weder Delphine noch Wale gesehen. Dafür jede Menge Pinguine und Robben.

Solche Steine findet man überall. Mit genommen haben wir die nicht.

Dann ging es weiter Richtung Díaz Spitze. Vom Parkplatz geht eine Treppe hinauf zu dem Díaz Kreuz. Von dort hat man einen schönen Blick auf den gegenüberliegenden Felsen mit den Robben.

Unterhalb des Díaz Kreuzes gibt es einen Camping Platz und eine kleine Bar. Dort haben wir Toiletten Stopp gemacht und ein lokales Bier getrunken.

Von dort ging es weiter zur Halifax Spitze. Auf der Halifax Insel leben jetzt nur noch Afrika Pinguine. Früher lebten dort Millionen Vögel. Dann entdeckte man dass der Vogelkot wertvoller Dünger ist. Guano. !! Verwenden wir auch. Ist in jeder Tüte Blumendünger zum Beispiel. Damit konnte man gut Geld verdienen und so kam es, dass fast die ganze Insel abgekratzt wurde. Erst machten es die Holländer, dann die Engländer. Bis 1994 gehörte die Insel zu Südafrika. Danach wieder zu Namibia. Die Häuser der Arbeiter auf der Insel stehen leer.

Dann fuhren wir zurück nach Lüderitz. Helmut fuhr auch durch das Township.

So sieht es in Lüderitz aus. Die Felsenkirche wurde 1912 auf dem Diamanten Berg erbaut. Sie wurde durch Spenden von Deutschland finanziert. Das Wohnhaus auf dem Felsen ist das Goerke Haus. Wurde 1910 für den Leutnant Hans Goerke gebaut, der nach dem Ende seiner Militärzeit Leiter der Diamanten Gesellschaft wurde. Das alte Bahnhofsgebäude ist von 1914. Wie man auf den Fotos sieht, stehen die deutschen Namen immer noch dran. Der ganze Ort ist ein Stück deutscher Kolonialgeschichte in Südwestafrika.

Und dann mussten wir um 15.00 Uhr aus Lüderitz auslaufen.